Diese Entente cordiale der beiden Materialen ist hervorragend gelungen. Beim Betonsockel handelt es sich um Ammocret, einen beigefarbenen, sandgestrahlten Beton: eine exklusive Innovation von Holcim. Während die Holzstruktur mit ihrer gediegenen, samtigen Optik besticht, veredelt ein natürlicher Kalkputz die hinterlüfteten Fassaden mit einem hellen Farbton, der sich fein vom Betonsockel abhebt. Mit demselben Anspruch, nämlich die Ästhetik hochzuhalten, ohne in aufdringliche Protzigkeit zu verfallen, sind auch die Innenhöfe gestaltet. Hier erfreut ein Wasserspiegel, der wie ein Brunnen geschmückt ist, das Auge des Betrachters und schafft in aller Stille ein paradiesisches Erlebnis.
Auch im Innern ist das Holz verputzt und somit nur spürbar vorhanden, aber nicht sichtbar. Die gemeinsame Wand, die die beiden Wohneinheiten trennt, streut das Oberlicht über die Höhe von 12 Metern bis ins Untergeschoss. Der Hauptwohnraum ist 6.50 Meter hoch und profitiert von dieser Lichtstimmung ganz besonders. Entgegen architektonischen Gepflogenheiten hat der Architekt die Schlafzimmer im Erdgeschoss untergebracht. Mit gutem Grund: Damit kommen die dem Genfersee zugewandten, vollständig offenen Wohnräume im ersten Stock zu liegen. Auf dieser Höhe ist der freie Blick auf den Genfersee – besonders vom Balkon aus – schlicht ein Ereignis.
Während der Entscheid über die Ausgestaltung im Innenbereich weitestgehend den neuen Eigentümerinnen und Eigentümern überlassen blieb, ging es im Aussenbereich darum, eine kultivierte Einheit zu schaffen. Das Farbkonzept, namentlich die Kombination von Brauntönen und Weiss, zieht sich über verschiedene Materialien hinweg: von den Stützmauern, Treppen und Blumenkästen aus Sichtbeton über die Schlossereiarbeiten bis zu den Fensterrahmen und die in dunklerem Bronze-Braun gehaltenen glatten Dachziegel. Sie verleihen den noblen Bauten ein natürliches, mineralisches Aussehen. Für die Weissanteile sorgen derweil die Aussenwandelemente aus Holz, die mit weissem Kalkputz überzogen sind. Konstruktiv betrachtet, ummanteln diese den Baukörper mit einer Luftschicht dazwischen, zum Zweck der Wärmedämmung und der Belüftung.
Der Bau des ersten Doppelhauses bot die Chance, in zahlreichen Detailfragen Entscheidungen zu treffen, die den Bau des zweiten Doppelhauses beschleunigen könnten. Im Holzbau lassen sich Lerneffekte schneller in die Praxis umsetzen. Und in der Tat konnte das Duplikat eineinhalb Monate vor der geplanten Fertigstellung an seine Eigentümer übergeben werden. «Das ist eine Seltenheit im Bereich der Immobilienentwicklung», sagt Christophe Pilloud. Zudem seien oft Baustellenabschlüsse und Fertigstellungen langwierig und frustrierend. Bei diesem Projekt hätten sich jedoch Renggli und er als Bauherr die Zeit genommen, die Käufer auch nach der Übergabe bis in die letzten Detailfragen eng zu betreuen. Die Endkäufer jedenfalls sind rundum begeistert. Die Ausgangslage für die weitere Bebauung im nördlichen Parzellenteil könnte nicht besser sein.
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