Fast täglich klingelt mein Telefon mit der Frage: «Grüezi, wir haben ein älteres Haus und möchten es umbauen. Oder ist es sinnvoller, wenn wir das Haus abbrechen und gleich neu bauen?» Ich habe mir privat diese Frage ebenfalls gestellt. Und eine pragmatische Lösung gefunden.

Oftmals werde ich angefragt, ob ein (altes) Haus umgebaut werden soll, oder ob ein Neubau sinnvoller ist. Natürlich gibt es keine Standardantwort auf diese Frage. Aber mit gezielten Gegenfragen kann ich auch via Telefon eine erste Beratung geben. Lage, allgemeiner Zustand des Gebäudes, aktuelle und künftige Bewohner, Bausubstanz, Ausnützungsziffer, Zeithorizont, Haustechnik, Energieziele, Budget, Risikobereitschaft...

Gründe für einen Umbau

Vor dem Kaufentscheid unserer eigenen Immobilie (siehe mein Blogbeitrag „Kaufen oder doch nicht?") stellten wir uns diese Fragen selber. Dabei habe ich gemerkt, dass es wichtig ist, nichts schönzureden. Das alte Haus mit seiner 150-jährigen Geschichte, seinen dicken Mauern und Eichenbalken hatte seinen Charme, ohne Zweifel. Die Baukosten wären tendenziell tiefer, wenn wir die Decken und Wände weiter genutzt hätten, anstelle alles abzubrechen und komplett neu aufzubauen. Die Bauzeit wäre weniger lang gewesen, da das bestehende Gebäude bloss modernisiert worden wäre. Also umbauen?

Gründe für einen Neubau

Andererseits waren die Räume für unsere heutigen Bedürfnisse zu klein und hätten unsere künftige Nutzung stark eingeschränkt. Nach der Demontage einiger Decken- und Wandverkleidungen war im Weiteren ersichtlich, dass die Tragkonstruktion teilweise mangelhaft und beschädigt war. Die bestehenden Nasszellen waren zwar am richtigen Ort, doch die Installationen waren in die Jahre gekommen und hätten mit Sicherheit ersetzt werden müssen. Was ist mit Asbest? Auch diese Frage galt es zu klären, dasselbe mit der Erdbebensicherheit. Bei einem Abbruch können wir individuell und ganzheitlich den Ersatzneubau planen. Also abbrechen?

Fazit: Beides! Nämlich ein Um- und Neubau

Nun, wir haben uns für „sowohl als auch" entschieden. Jenen Gebäudeteil, der gut intakt ist und mit überschaubaren Risiken umgebaut werden kann, lassen wir stehen. Mit einer Rundumerneuerung der Haustechnik, Dämmung der Aussenwände und dem Dach sowie neuen Oberflächen sind die Umbauarbeiten aber ziemlich umfangreich.

Bestehende Tragstruktur, Teil Umbau

Bestehende Tragstruktur in dem Teil des Gebäudes, das umgebaut wird

Der andere Teil wird dem Erdboden gleich gemacht. Lediglich die Fundation bleibt bestehen und wird unser neues Haus tragen. Der Neubau ist auf die künftigen Bedürfnisse zugeschnitten. Er wird im Minergie-P-Standard realisiert um künftige Energiekosten niedrig zu halten.

Ein Bagger reisst einen Teil des alten Gebäudes ab.

Platz machen für den Ersatzneubau 

Anmerkung: Die Renggli AG verfügt als Totalunternehmer über die Gesamtkompetenz um auch Sie umfassend zu beraten, warum in Ihrem Fall ein Umbau oder eher ein Neubau sinnvoller ist.

Kommentare zu
«Bauland mit (altem) Haus: Umbau oder Neubau?»

Kommentare (4)

    24.05.2015

    Roefe

    Wie in Ihrem Artikel bereits erwähnt : das Ein schliesst das Andere nicht aus. Ganz im Gegenteil : moderne Komponenten können das Zünglein an der Waage sein; bauen Sie um !
    Freundliche Grüsse, Ihr Umbau-Elektriker

    29.04.2021

    Hausert2

    Das ist ein sehr informativer Beitrag mit guten Argumenten. Der Kompromiss mit Hausumbau und Haus neu bauen ist definitiv eine gute Entscheidung und klingt verlockend.

    11.06.2021

    Verena

    Nach langer Überlegung entschieden wir uns für einen Umbau, da wir Potenzial in unserem alten Haus sehen konnten. Es wird sich nach all den Jahren sicherlich merkwürdig anfühlen, das eigene Haus erstmal nicht wieder erkennen zu können. Nun bleibt zu hoffen, dass wir bald Fachkräfte, die auf Umbau- und Erdarbeiten spezialisiert sind, finden.

    Liebe Verena, dann wünschen wir Ihnen gute Gelingen und viel Freude mit dem umgebauten Haus!
    Freundliche Grüsse,
    Jeanine Troehler, Renggli AG

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